Frankfurt a.M. (epd). Nach mehr als einer Woche an Bord der „Geo Barents“ haben 101 aus Seenot gerettete Menschen einen europäischen Hafen erreicht. Das Schiff legte am Montag in Augusta in Italien an, wie die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Berlin mitteilte. Die Flüchtlinge waren vor der libyschen Küste von einem in Seenot treibenden Boot gerettet worden.
Auf der „Ocean Viking“ warteten am Montag zahlreiche Gerettete seit bereits mehr als einer Woche auf einen Hafen in Europa. Bislang seien neun Anfragen an europäische Stellen ohne Erfolg gewesen, erklärte die Betreiberorganisation SOS Méditerranée am Sonntagabend auf Twitter. Insgesamt hatte das Rettungsschiff 295 Männer, Frauen und Kinder an Bord. Im Mittelmeer waren außerdem die Rettungsschiffe „Sea-Watch 4“ und „Sea-Eye 4“ im Einsatz.
Die Mittelmeer-Route gilt als extrem gefährlicher Fluchtweg. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres schon mehr als 600 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.