Potsdam (epd). Die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam hat einen neuen Vorstand. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag wurde als neue Vorstandsvorsitzende Maike Dencker gewählt, wie der Verein in Potsdam mitteilte. Sie folgt auf Matthias Dombert, der sechs Jahre der Fördergesellschaft vorstand.
Dencker kündigte an, „mit großer Energie“ die Fertigstellung des Kirchturmes mit Haube und Friedenscarillon zu unterstützen sowie ein Nutzungskonzept für ein Kirchenschiff einschließlich eines Finanzierungsplans zu entwickeln. Zudem solle der Fokus auf das Einwerben weiterer Spenden gelegt werden.
Wieland Eschenburg dankte für den Vorstand der Stiftung Garnisonkirche dem bisherigen Vorstand der Fördergesellschaft für seine Arbeit. Oberste Priorität für die Stiftung habe nun die Fertigstellung des Turms. Die Neuwahl des Vorstands der Fördergesellschaft war notwendig geworden, nachdem es in den vergangenen Monaten laut Stiftung zu Vertrauensverlusten zwischen Vorstand und den mehr als 800 Mitgliedern gekommen war.
Die evangelische Garnisonkirche war 1735 fertiggestellt worden. Am „Tag von Potsdam“ nutzten sie die Nationalsozialisten 1933 zur Inszenierung der Eröffnung des neuen Reichstags, Hitler hielt dort eine Rede. 1945 brannte die Kirche nach einem Luftangriff aus. Die Ruine wurde abgerissen, der Turm 1968 gesprengt.
Die Bauarbeiten für den Turm begannen 2017. Der Turmbau ist vor allem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche umstritten. Die evangelische Kirche will den neuen Turm für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.