Deutsch-französisches Festival kehrt in die Theatersäle zurück

Deutsch-französisches Festival kehrt in die Theatersäle zurück

Saarbrücken (epd). Nach Corona-Einschränkungen in den vergangenen beiden Jahren kehrt das deutsch-französische Festival Perspectives mit seiner 44. Ausgabe in die Theatersäle zurück. „Wir werden ein normales Festival haben. Das ist keine Frage“, sagte Festivalleiterin Sylvie Hamard am Donnerstag in Saarbrücken. Vom 2. bis 11. Juni werden 16 Stücke zwischen Tanz, Akrobatik und Theater zu sehen sowie sechs Live-Konzerte zu erleben sein. Bereits vor Festivalstart gibt es weitere Aufführungen und Kinovorstellungen.

„Die Pandemie hat sehr viel geändert - auch in den Gewohnheiten des Publikums“, betonte Hamard. „Wir werden hart daran arbeiten, dass das Publikum wieder in die Theaterräume kommt.“ Das Festival verzeichne zudem gestiegene Kosten, erklärte Hamard. Neben der bestehenden Unterstützung durch Sponsoren hat Perspectives mit Aline Foriel-Destezet erstmals eine französische Mäzenin gewinnen können.

Den Auftakt der diesjährigen Augabe machen am 2. Juni die Compagnie XY und Choreograf Rachid Ouramdane mit „Möbius“, welches Akrobatik und Tanz verbindet. Die Koproduktion war ursprünglich für die coronabedingt ausgefallene Ausgabe 2020 geplant. Das Stück, welches in Zusammenarbeit mit dem französischen Theater Le Carreau präsentiert wird, basiert auf den synchronen und fließenden Bewegungen von Vogelschwärmen.

In Saarbrücken lädt das „Rendezvous im Zirkuszelt“ zu verschiedenen Produktionen aus den Bereichen Neuer Zirkus, Jonglage, Tanz und Seilakrobatik ein. Mit dabei ist auch das Objekttheater „La Caravane de l'horreur“, bei dem 17 Zuschauerinnen und Zuschauer 17 Minuten lang in einem „dunklen, schäbigen Wohnwagen“ eingeschlossen werden. Die weiteren in Deutschland und Frankreich zu sehenden Stücke setzen sich unter anderem mit dem Sexualverhalten von Orchideen oder Brieffreundschaften zu zum Tode verurteilten Mörderinnen auseinander.

Das deutsch-französische Festival Perspectives wurde 1978 als „Woche des jungen französischen Theaters“ gegründet. Träger sind die Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit, das französische Département Moselle, die saarländische Landesregierung und die Landeshauptstadt Saarbrücken. Jährlich zieht das Festival bis zu 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an. Seit März steht Perspectives auf dem ersten saarländischen Landesverzeichnis zum Immateriellen Kulturerbe.