UN-Menschenrechtler verlangen von USA Freigabe afghanischer Gelder

UN-Menschenrechtler verlangen von USA Freigabe afghanischer Gelder

Genf (epd). Fachleute der UN für Menschenrechte haben die USA zur Freigabe von mehr als sieben Milliarden US-Dollar afghanischer Staatsgelder aufgefordert. Die blockierten Gelder (umgerechnet mehr als 6,5 Milliarden Euro) der afghanischen Zentralbank sollten für die dringend benötigte humanitäre Hilfe in dem Land am Hindukusch verwendet werden, verlangten die Expertinnen und Experten am Montag in Genf.

Das Überleben von mehr als der Hälfte der afghanischen Bevölkerung sei gefährdet, in keinem anderen Land lebten mehr hungernde Menschen. Mehr als 23 Millionen Kinder, Frauen und Männer seien auf Nahrungshilfe angewiesen. Das Einfrieren der Gelder, Dürren und die Diskriminierung der weiblichen Bevölkerung durch die regierenden fundamentalistischen Taliban verschlimmerten die humanitäre Krise immer weiter.

Die USA und andere Staaten hatten nach der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 afghanische Gelder blockiert sowie Zahlungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungsprojekte gesperrt. Die UN-Fachleute werfen der Regierung in Washington vor, die afghanischen Gelder „für andere Zwecke innerhalb der USA“ zu verwenden.

Zu den Fachleuten gehören Melissa Upreti, Dorothy Estrada Tanck und Ivana Radacic von der UN-Arbeitsgruppe gegen Diskriminierung von Frauen und Mädchen sowie Olivier De Schutter, Sonderberichterstatter für extreme Arbeit und Menschenrechte. Sie arbeiten im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates.