Hannover (epd). Die Krankenkassen im Land Bremen geben im bundesweiten Pro-Kopf-Vergleich am wenigsten Geld für sogenannte Heilmittel wie Logopädie oder Physio- und Ergotherapie aus. Wie die Barmer Krankenkasse nach einer Auswertung unter ihren Versicherten am Freitag in Hannover mitteilte, lagen die Heilmittelkosten in dem Bundesland im Jahr 2020 rund 29,3 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 122,20 Euro. Die Situation sei auf diesem Gebiet bei allen großen Krankenkassen ähnlich, erläuterte ein Sprecher.
Dem Barmer-Heilmittelreport zufolge waren die Ausgaben vor allem in ostdeutschen Bundesländern höher, am höchsten in Sachsen mit 42 Prozent über dem bundesweiten Mittelwert. In Niedersachsen liegen die Ausgaben 1,2 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die deutlichen regionalen Unterschiede seien „rein medizinisch nicht erklärbar“, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen, Heike Sander. Sie forderte mehr Forschung zum Einsatz und Nutzen der Therapien. Diese sei „im Sinne der Patienten erforderlich“.
Der Anteil der Menschen, die Physiotherapien erhalten, liegt dem Report zufolge in Niedersachsen sieben Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, in Bremen 23 Prozent darunter. Auch bei der Ergotherapie liegen beide Bundesländer unter dem bundesweiten Mittelwert: Niedersachsen um drei Prozent, Bremen um minus 40 Prozent. Bei der Logopädie ist die Patientenquote für Niedersachsen dagegen drei Prozent höher als der Bundesdurchschnitt. Für Bremen ist sie 19 Prozent geringer.