Bonn, Duisburg (epd). In knapp 80 Städten in Deutschland sind am Samstag Menschen für Frieden auf die Straße gegangen. Hauptthemen der Ostermärsche waren die Verurteilung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und Kritik an der geplanten massiven Aufrüstung der Bundeswehr. „Unsere Forderungen nach Frieden und Abrüstung sind aktueller denn je, auch mit Blick auf die Gefahr einer möglichen nuklearen Eskalation“, erklärte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative in Bonn, das die regional verantworteten bundesweiten Aktionen koordiniert.
Golla zeigte sich zufrieden mit den bisherigen Ostermarsch-Veranstaltungen, die am Donnerstag begonnen hatten. Am Freitag hätten die Teilnehmerzahlen etwa auf dem Niveau der Vorjahre gelegen, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Karsamstag sei einer der Hauptaktionstage mit Kundgebungen unter anderem in München, Hannover, Stuttgart, Berlin, Saarbrücken, Leipzig und Bonn. In Duisburg begann am Vormittag der Ostermarsch Rhein-Ruhr, der bis Ostermontag über Köln, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen und Bochum nach Dortmund führt. Er steht unter dem Motto „Eskalationsspirale durchbrechen - Atom- und Hochrüstung stoppen - Klima schützen!“
Eberhard Przyrembel vom Ostermarsch Rhein-Ruhr sagte in Duisburg mit Blick auf die Ukraine, der „skandalöse und einmalig grausame Krieg“ Russlands offenbare auch politisches Versagen in Deutschland, „denn 18 Jahre lang haben alle Bundesregierungen dieselbe 'wehrhafte' Friedenspolitik mit der Rüstungsindustrie betrieben“. Die jetzt angekündigte massive Erhöhung der Rüstungsausgaben sei „keine Zeitenwende, sondern die hoffnungslose Fortsetzung immer desselben“.
Waltraud Andruet vom Friedensnetz Saar verurteilte in Saarbrücken den „völkerrechtswidrigen brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“ und zeigte sich besorgt über die Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem Einsatz von Atomwaffen. Sie wies darauf hin, dass jede Friedensbewegung nicht nur aktuelle Kriege im Blick habe. Sondern ihr Ziel sei „die dauerhafte Ächtung von Krieg und Gewalt, von Waffen und permanenter Aufrüstung weltweit“.