Weltkirchenrat: Ostern ist Symbol der Hoffnung trotz aller Zweifel

Weltkirchenrat: Ostern ist Symbol der Hoffnung trotz aller Zweifel

Genf (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat das christliche Osterfest als Quelle der Heilung und Erneuerung bezeichnet. Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen an der Weltlage verzweifelten, sei der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten ein Zeichen der Hoffnung und des neuen Lebens, erklärte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca in seiner in Genf verbreiteten Osterbotschaft. Dieser Glaube könne die Welt zu Einheit und Versöhnung führen.

„Wenn wir uns umschauen, sehen wir nur Zeichen von Zerstörung und Tod, räumte der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca ein: “Die Zahl der Opfer von ökonomischer und ökologischer Ungerechtigkeit steige weltweit an." Sauca zufolge habe sich die Kluft zwischen Armen und Reichen sowie zwischen Verwundbaren und Mächtigen in der Corona-Pandemie vergrößert.

Der grausame Krieg in der Ukraine und an anderen Orten töte Tausende von Unschuldigen, beklagte Sauca weiter. Der Krieg bringe alle Sorten von Gräueltaten hervor und zerstöre alles, was ihm im Weg stehe. Er vervielfache zudem die Zahl von Vertriebenen und Flüchtlingen. Gewalt gegen Frauen, Kindern, Älteren und Andersdenkenden sowie denjenigen, die ein alternatives Leben führen wollen, nehme dramatisch zu.

Trotz allem warnte Sauca vor Resignation und Mutlosigkeit: „Wir dürfen angesichts des vielen Leids in der Welt nicht verzweifeln.“ Vielmehr sei gerade in diesen Zeiten Mut nötiger denn je. Die Osterbotschaft verheiße inmitten der Dunkelheit der Welt ein Leben in Licht, Freude, Liebe und Erneuerung. Der Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten vermittle die Hoffnung, dass der „Gott des Lebens über die Kräfte der Sünde und des Todes siegen wird“. Er bringe den Besorgten Freude, Licht für die, die im Dunkeln wohnen und Freiheit für die Unterdrückten.

Der 1948 gegründete Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern, die eigenen Angaben zufolge weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten.