Zukunft der Entwicklungshilfe: Kofler reist nach Mali

Zukunft der Entwicklungshilfe: Kofler reist nach Mali

Berlin (epd). In der Diskussion um die Fortführung der Bundeswehreinsätze in Mali reist auch eine Vertreterin des Entwicklungsministeriums in das afrikanische Land, um sich ein Bild über die mögliche künftige Unterstützung zu machen. Wie eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin sagte, bricht die parlamentarische Staatssekretärin Bärbel Kofler (SPD) am Montag zu einer viertägigen Reise nach Mali auf. Dies diene dem Ziel, sich darüber zu informieren, was die deutsche Entwicklungshilfe bislang geleistet habe und künftig leisten könne.

Kofler plant den Angaben zufolge Gespräche mit Projektpartnern und der Zivilgesellschaft. Deutschland ist nach Angaben des Ministeriums drittgrößter Geber für Entwicklungshilfe in Mali. Bei den Projekten geht es demnach vor allem um die Versorgung mit Trinkwasser, um Ernährung und Landwirtschaft. Mali sei eines der trockensten Länder der Welt. Das Land sei daher nicht nur durch die schwierige Sicherheitslage, sondern auch den Klimawandel und die drohende Lebensmittelknappheit getroffen.

Seit dem Putsch im Jahr 2020 wird die deutsche Entwicklungshilfe regierungsfern umgesetzt, erläuterte die Ministeriumssprecherin. Unterstützung gehe seitdem direkt an Unternehmen oder die lokale Bevölkerung, beispielsweise in Form von Schulspeisungen. Deutschland hat Mali seit 2021 insgesamt 69 Millionen Euro aus dem Etat des Entwicklungsministeriums zugesagt. Darüber hinaus unterstützt das Ministerium nach Worten der Sprecherin Projekte des Welternährungsprogramms und Unicef in Höhe von rund 134 Millionen Euro.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war am Montag zu einer Reise nach Westafrika aufgebrochen. Bundesregierung und Bundestag müssen bald eine Entscheidung darüber treffen, ob sich die Bundeswehr auch künftig an den internationalen Militäreinsätzen gegen Islamisten in dem Land beteiligen soll. Ende Mai laufen die EU-Mission EUTM und die UN-Mission Minusma aus. Unter anderem weil Mali demokratische Wahlen auf unbestimmte Zeit verschoben hat, stehen die Einsätze inzwischen infrage.