Nairobi (epd). Die UN warnen vor Engpässen bei der Versorgung von Flüchtlingen in Ostafrika. Millionen vertriebene Familien in der Region litten zusätzlichen Hunger, weil die Lebensmittelrationen immer knapper würden, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP) und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch in Nairobi.
Die Zahl der Flüchtlinge in Ländern wie Kenia, Äthiopien und Tansania ist laut den UN-Organisationen stark gestiegen. Demnach leben heute fast fünf Millionen Schutzsuchende in Ländern des östlichen Afrikas, knapp dreimal so viele wie 2012. Weil dem WFP Ressourcen und Finanzmittel fehlten, erhielten mehr als 70 Prozent der hilfsbedürftigen Flüchtlinge in der Region keine volle Nahrungsmittelration, hieß es.
Die Leiterin des UNHCR-Büros für Ostafrika, Clementine Nkweta-Salami, sprach von einer „verzweifelten Lage“ für Millionen von Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Familien wüssten nicht, wo sie ihre nächste Mahlzeit herbekommen und verschuldeten sich oder schickten ihre Kinder zum Arbeiten. Wegen steigender Nahrungsmittelpreise infolge des Ukraine-Krieges werde sich der Hunger weiter verschärfen, warnten die Organisationen.
Unter anderem wegen einer anhaltenden Dürre leiden Millionen von Menschen in Ostafrika unter Hunger. Um die Flüchtlinge in der Region mit vollen Nahrungsmittelrationen zu versorgen, braucht das WFP nach eigenen Angaben bis September 226,5 Millionen US-Dollar (209 Millionen Euro).