Frankfurt a.M. (epd). Fünf Gerettete der „Sea-Watch 3“ sind in den vergangenen Stunden aus medizinischen Gründen von dem Seenotrettungsschiff evakuiert worden. Bei zwei Aktionen Sonntagnacht und Montagmorgen seien ein Mann nach Malta und vier weitere Notfälle, darunter zwei hochschwangere Frauen, nach Italien gebracht worden, teilte „Sea-Watch“ am Montag mit.
An Bord blieben 205 Geflüchtete, die ebenfalls dringend an Land gebracht werden müssten. Die Rettungsorganisation forderte die sofortige Zuweisung eines Hafens. Die Besatzung des Schiffes hatte die Flüchtlinge am Wochenende bei insgesamt fünf Einsätzen im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Viele von ihnen benötigten dringend medizinische Hilfe.
Am Sonntag konnten die 113 Geretteten auf der „Geo Barents“ von „Ärzte ohne Grenzen“ in Sizilien an Land gehen. Sie hatten seit ihrer Rettung am 29. März an Bord ausharren müssen, teilweise bei heftigem Wind und starkem Seegang.
Die Mittelmeer-Route gilt als die gefährlichste Fluchtroute der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 467 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.