Augsburg (epd). Einer Umfrage zufolge hat sich eine Mehrheit der Deutschen eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gewünscht. Insgesamt 57 Prozent der Befragten bewerten die Entscheidung des Bundestags am Donnerstag gegen eine allgemeine Impfpflicht als falsch, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag) hervorgeht. 46 Prozent halten es für „eindeutig falsch“, dass es vorerst keine Impfpflicht ab 60 geben wird, 11 Prozent für „eher falsch“.
Dagegen begrüßen 38 Prozent der Befragten, dass es die Impfpflicht ab 60 Jahren vorerst nicht geben wird, 32 Prozent halten dies für „eindeutig richtig“, sechs Prozent für „eher richtig“. Lediglich fünf Prozent der Befragten sind unentschieden. Unterstützung hätte eine Impfpflicht ab 60 Jahren vor allem in einer Gruppe gehabt, die von dem Gesetz betroffen gewesen wäre: Sieben von zehn der Über-65-Jährigen in Deutschland bedauern laut Umfrage das Scheitern der Pläne.
Während unter den Wählern von SPD und Grünen rund 80 Prozent der Befragten eine Impfpflicht für Ältere befürworten, finden es knapp 70 Prozent der FDP-Unterstützer richtig, dass diese vorerst nicht kommen wird. Größer ist die Ablehnung einer Impfpflicht mit 88 Prozent nur unter denen, die der AfD nahestehen. Unter denen, die mit der Union sympathisieren, halten 55 Prozent das Scheitern des Gesetzentwurfs für falsch, 39 Prozent für richtig, wie aus der Umfrage hervorgeht.
Die Internetumfrage fand im Zeitraum vom 7. bis 9. April statt. Dabei wurden die Antworten von 5.055 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Bundesbürgern berücksichtigt.