Berlin (epd). Vor der Hintergrund der internationalen militärischen Hilfen an die Ukraine wegen des Krieges gegen Russland hat die evangelische Theologin Margot Käßmann erneut bekräftigt, gegen Waffenlieferungen zu sein. „Ich bin als Christin und Pazifistin gegen Waffenlieferungen“, schrieb die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Dennoch sei ihr bewusst, dass sie so ihre Hände nicht in Unschuld waschen könne. „Auch dadurch können Menschen sterben.“
Seit dem Kriegsbeginn äußerte sich Käßmann bereits mehrfach kritisch zu Waffenlieferungen an die Ukraine und forderte diplomatische Verhandlungen. Der Druck für Frieden müsse durch so viele Sanktionen wie möglich erhöht werden. „Selbst wenn es wehtut und unserer Wirtschaft schadet“, schrieb sie weiter.
Käßmann ist indessen Unterstützerin des Appells „Demokratie und Sozialstaat bewahren“, in dem die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Kirchen, Sozialverbänden und Gewerkschaften eine breite gesellschaftliche Debatte zu dem aktuellen politischen Kurswechsel bezüglich der Aufrüstung der Bundeswehr nach Beginn des Ukraine-Kriegs fordern. Die Bundesregierung hatte angekündigt, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr im Grundgesetz zu verankern.