Antiziganismus-Beauftragter: Hass gegen Roma nicht hinnehmen

Antiziganismus-Beauftragter: Hass gegen Roma nicht hinnehmen

Berlin (epd). Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, warnt vor Hass gegen Roma. „Stereotype Vorurteile, Herabwürdigungen, Ausgrenzungen und gewaltsame Übergriffe gehören zum Alltag vieler Roma. Wir dürfen das nicht hinnehmen“, sagte er am Donnerstag in Berlin. In Deutschland, aber auch weltweit stehe die Gesellschaft in der Verantwortung, die Diskriminierung von Roma zu beenden.

Seine Warnung sprach Daimagüler anlässlich des internationalen Tags der Roma am 8. April aus. Seit 1990 wird an diesem Tag auf die Diskriminierung und die Verfolgung der Roma aufmerksam gemacht. Am Aktionstag wird zudem an die Anfänge der Bürgerrechtsbewegung der Roma und den ersten Welt-Roma-Kongress erinnert, der am 8. April 1971 in London stattfand.

30 Jahre nach dem Kongress seien Roma immer noch Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt, so Daimagüler: „Auch in Deutschland sehen wir einen tief verwurzelten Hass auf diese Minderheit und erleben, dass Antiziganismus weit verbreitet ist.“ Roma gehörten seit Jahrhunderten zu Deutschland und hätten in jedem gesellschaftlichen Bereich ihren Beitrag geleistet, betonte er.

Daimagüler ist der erst Beauftragte der Bundesregierung für Antiziganismus und das Leben der Sinti und Roma. Er soll die Maßnahmen gegen Antiziganismus koordinieren. Neben seinem beruflichen Engagement veröffentlichte Daimagüler regelmäßig Kolumnen in diversen Tageszeitungen und ist Autor des Buches „Kein schönes Land in dieser Zeit“, in dem er das Gefühl der Ausgrenzung durch die fortgesetzte Diskriminierung von Einwanderern in Deutschland thematisiert.