Klimaprotest: Wissenschaftler blockieren Straße im Regierungsviertel

Klimaprotest: Wissenschaftler blockieren Straße im Regierungsviertel

Berlin (epd). Als Protest gegen Tatenlosigkeit beim Klimaschutz haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Brücke im Berliner Regierungsviertel blockiert. Mehrere Mitglieder der Gruppe „Scientist Rebellion“ klebten sich dabei am frühen Mittwochnachmittag auf der Fahrbahn fest. Die Aktivisten ketteten sich aneinander und zeigten ein Banner mit der Aufschrift „1,5 Grad ist tot. Klimarevolution jetzt!“. Laut Polizei beteiligten an der Aktion auf der Kronprinzenbrücke in Berlin-Mitte 16 Personen.

„Die Politik hört nicht auf die Wissenschaft“, sagte einer der Aktivisten, die mit Labor-Kitteln bekleidet waren. Er beteilige sich an der Blockade-Aktion, weil er darin eine Chance für den Klimaschutz sehe. "Das ist mir viel wichtiger als meine Bequemlichkeit, die Bestrafung durch den Staat oder die Verleumdung im Netz”, erklärte der Physiker Christian Bläul, der sich auf der Fahrbahn festklebte.

Aktionen des zivilen Ungehorsams wie das friedliche Blockieren von Straßen seien unter den aktuellen Bedingungen des eskalierenden Klimanotstands gerechtfertigt und notwendig, betonten die Veranstalter. Mit der Aktion stellten sich die Wissenschaftsaktivisten von „Scientist Rebellion“ an die Seite von Gruppen wie „Aufstand der letzten Generation“, die in den vergangenen Wochen immer wieder mit Blockade-Aktionen Aufsehen erregt hatten.

Die Gruppe „Scientist Rebellion“ betonte überdies, Wissenschaftler hätten als diejenigen, die am meisten über die Klimakrise wissen, eine moralische Pflicht, entsprechend zu handeln. Klassische Wissenschaftskommunikation und Politikberatung seien nicht in angemessene Maßnahmen gemündet und reichten angesichts der planetaren Notlage nicht länger aus.