Stromerzeugung soll ab 2035 fast treibhausgasneutral sein

Stromerzeugung soll ab 2035 fast treibhausgasneutral sein

Berlin (epd). Ab 2035 soll Strom in Deutschland fast vollständig durch erneuerbare Energien erzeugt werden und somit nahezu treibhausgasneutral sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellte am Mittwoch in Berlin das sogenannte Osterpaket vor, einen Katalog von Maßnahmen, um die Energiewende zu beschleunigen. Die Vorhaben waren zuvor vom Kabinett gebilligt worden.

Habeck sprach von der größten energiepolitischen Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten. Er sagte, in weniger als einem Jahrzehnt solle der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch fast verdoppelt werden. Das Tempo für den Ausbau der Erneuerbaren zu Wasser, auf dem Land und auf den Dächern werde verdreifacht.

Im Jahr 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs liegen - bislang gilt hier ein 65-Prozent-Ziel. Um das zu erreichen, sollen mehr Projekte für Wind- und Solarenergie ausgeschrieben und die Verfahren beschleunigt werden. Anfang dieser Woche hatten Habeck, Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) Vereinbarungen bekanntgegeben, die den Windkraftausbau an Land beschleunigen sollen. Dabei geht es um die Vereinbarkeit mit dem Artenschutz, der Luftfahrtsicherheit und Wetterradaren. Auch die Ausbauziele für Windenergie auf See werden erhöht.

Das sogenannte EEG 2023 soll in weiten Teilen am 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft treten. Einzelne Regelungen sind vorab geplant, damit die Umsetzung schneller erfolgen kann. Möglichst unbürokratisch sollen auch Wind- und Solarprojekte von Bürgerenergiegesellschaften verwirklicht werden können.