Steinmeier würdigt Schwaetzer zum 80. Geburtstag

Steinmeier würdigt Schwaetzer zum 80. Geburtstag

Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der früheren Bundesministerin und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, zum 80. Geburtstag gratuliert. Seine guten Wünsche gingen an eine Jubilarin, „die sich wie kaum eine andere für Bürgerrechte, Zivilcourage und demokratische Kultur einsetzt“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Glückwunschschreiben Steinmeiers an Schwaetzer, die am Dienstag 80 Jahre alt wird.

Ihr Profil sei unverwechselbar, schreibt der Bundespräsident: „Klug, selbstständig und fair fochten Sie stets für Ihre Überzeugungen - als Politikerin wie auch als Frau der Kirche.“

Voller Respekt schaue er auf Schwaetzers Zeit als Präses der EKD-Synode. „Sie haben neue gesellschaftspolitische Akzente gesetzt und wegweisende Impulse für die Verständigung zwischen Kirche und Staat, zwischen Wissenschaft und Glauben gegeben“, schreibt Steinmeier. Von 2013 bis 2021 stand Schwaetzer der EKD-Synode vor und gestaltete damit in den vergangenen Jahren wesentliche Reformanstrengungen der evangelischen Kirche mit, die sich strukturell und finanziell an sinkende Mitgliederzahlen anpassen muss.

Der Bundespräsident hob auch Schwaetzers Engagement gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus hervor. „In Zeiten, in denen das Unsägliche sagbar geworden ist, brauchen wir Menschen wie Sie, die für unsere Demokratie und gegen ihre Feinde eintreten“, schreibt er an Schwaetzer: „Mit Ihrer klaren Haltung sind Sie zum Vorbild für viele Menschen geworden.“

Die 1942 geborene Schwaetzer studierte Pharmazie, erhielt 1968 die Approbation als Apothekerin und promovierte in diesem Fach. Mitte der 70er Jahre trat sie in die FDP ein und startete eine politische Karriere. Sie war Staatsministerin im Auswärtigen Amt unter Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) während der friedlichen Revolution und des Falls des Eisernen Vorhangs. Im wiedervereinigten Deutschland war Schwaetzer bis 1994 Bauministerin im Kabinett des damaligen Kanzlers Helmut Kohl (CDU). Bundestagsabgeordnete blieb sie bis 2002. Nach ihrer politischen Karriere engagierte sich die Protestantin in mehreren Gremien der evangelischen Kirche.