Mannheim (epd). Eine Ökumenekirche wird am Sonntag mit einem Gottesdienst in Mannheim eröffnet. Das Besondere und wohl deutschlandweit Einmalige sei, dass ein Kirchenraum gemeinsam von der evangelischen Thomasgemeinde und der katholischen St. Pius Gemeinde für Gottesdienste genutzt werde, sagte der evangelische Dekan Ralph Hartmann am Donnerstag in Mannheim. Bislang seien Gottesdienste selbst in Simultankirchen nebeneinander gefeiert worden.
Den gemeinsamen Kirchenumbau bezeichnete Hartmann als „Zeit des Umbruchs für die Kirchen und Modell für die Zukunft“. Aus einer reinen Veranstaltungsökumene sei eine Ökumene der Institutionen geworden. Es gehe darum, sich auf die gemeinsamen Wurzeln zu besinnen. Das sei auch eine Frage der Glaubwürdigkeit der Kirchen in der Gesellschaft.
Nach einer mehrjährigen Umbauphase wird die St. Piuskirche in Neuostheim am Sonntag durch Hartmann und seinen katholischen Kollegen, Dekan Karl Jung, feierlich eröffnet. In dem Gebäude ist der neue Altar aus den gemahlenen Steinen der beiden früheren Altäre entstanden und in die Mitte des Raumes gerückt. Neben der katholischen Orgel soll auch die kleinere evangelische Orgel im Kirchenraum eingebaut werden. Im Glockenstuhl ergänzen zwei evangelische und zwei neu gegossene ökumenische Glocken die bisherige einzelne katholische Glocke.