UNDP-Chef Steiner fordert in Afghanistan Schulzugang für Mädchen

UNDP-Chef Steiner fordert in Afghanistan Schulzugang für Mädchen

Bonn, Kabul (epd). Bei einem Besuch in Afghanistan hat der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP, Achim Steiner, den Schutz der Bildungsrechte für Mädchen eingefordert. Die jüngsten Beschlüsse der Taliban, Mädchen weiter von der Sekundarschulbildung auszuschließen, nannte er laut einer UNDP-Mitteiilung vom Mittwoch besorgniserregend.

Seit ihrer Machtübernahme im August verwehren die radikalislamischen Taliban Mädchen ab der 7. Klasse den Schulzugang, Ihre Zusage, die Schulen in der vergangenen Woche für alle wieder zu öffnen, machten die Taliban nicht wahr.

„Sowohl Jungen als auch Mädchen müssen in die Klassenzimmer gehen dürfen, denn die Zukunft Afghanistans muss allen afghanischen Menschen gehören, nicht nur einigen wenigen Auserwählten“, betonte Steiner. Das UNDP werde sich dafür einsetzen, den Zugang von Mädchen und Frauen zu Bildung und Arbeit zu verteidigen und zu fördern und diese Rechte zu schützen.

Steiner verwies auf dringenden Handlungsbedarf gegen die wachsende Not und Armut und die Wirtschaftskrise in Afghanistan. „Wir haben Ende letzten Jahres berichtet, dass schätzungsweise 97 Prozent der afghanischen Bevölkerung bis Mitte 2022 in Armut leben könnten“, sagte er, „und bedauerlicherweise wird diese Zahl schneller erreicht als erwartet.“ Mit Blick auf die für Donnerstag angesetzte internationale Geberkonferenz für Afghanistan forderte der UNDP-Chef breite Unterstützung ein.