Köln (epd). Die katholische Deutsche Bischofskonferenz ist am Freitagabend mit Vertretern des Koordinierungsrats der Muslime in Köln zusammen getroffen. „Es ist von unschätzbarem Wert, wenn Christen und Muslime einander als Geschwister begegnen“, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier (Augsburg), zur Begrüßung der rund 100 erwarteten Gäste laut Mitteilung.
Auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz fand das interreligiöse Treffen zum dritten Mal statt. Wie bereits in den Vorjahren stand der Empfang im Kontext des Hochfestes Mariä Verkündigung, das die Kirche neun Monate vor Weihnachten feiert. Vor allem im Libanon und in anderen Ländern des Mittleren Ostens bilde die gemeinsame Wertschätzung von Maria ein bedeutsames interreligiöses Bindeglied. „Die Mutter Jesu ist eine Figur des Friedens und des Zusammenhalts. Sie spendet Gläubigen der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften Trost und Hoffnung - in einem Umfeld, in dem beides dringend gebraucht wird“, sagte Meier.
Der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland (KRM), Abdassamad El Yazidi, hob in seinem Grußwort ebenfalls das Verbindende zwischen Christen und Muslimen hervor. „Nach Maria wurde eine ganze Sure im Koran benannt.“ Die Mutter Jesu sei ein Symbol der Verbundenheit und des Respekts zwischen Christen und Muslimen. Dieser Respekt münde bei Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyib in einer tiefen Freundschaft, „die auch für uns in Deutschland beispielgebend ist“.
Beide erinnerten an den Ukraine-Krieg. Es gebe eine religionsübergreifende Friedensverantwortung, betonte Bischof Meier. „Auch wir, Christen und Muslime in Deutschland, wollen Werkzeuge des Friedens sein“, sagte er.