Berlin (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) befürchtet, dass der Ukraine-Krieg die Beziehung der Kirchen untereinander belastet. Es sei verheerend, dass der Moskauer Patriarch Kyrill I. großrussische Machtfantasien bediene, „anstatt seiner religiösen Verantwortung gemäß dem Weg des Friedens und der Gewaltlosigkeit zu dienen“, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
„Es ist erschütternd zu sehen, wie die seit Jahren zu beobachtende Nähe zum Putin-Regime zur vermeintlichen Legitimität eines brutalen Angriffskrieg dient“, sagte Stetter-Karp. Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche hat den Westen und die Nato für die Ursachen des Krieges in der Ukraine verantwortlich gemacht. Der Konflikt sei Teil einer „großangelegten geopolitischen Strategie“ zur Schwächung Russlands, schrieb Kyrill Mitte März an den Weltkirchenrat.
Die Haltung des Patriarchen werde die ökumenischen Gespräche belasten, sagte die ZdK-Präsidentin. Zugleich führe aber kein Weg daran vorbei, das offene Gespräch zu suchen. Über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine werde daher auch beim Katholikentag im Mai in Stuttgart gesprochen, betonte Stetter-Karp.