Berlin, Dresden (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat den am Wochenende verstorbenen Dirigenten Michail Jurowski gewürdigt. Sein Tod hinterlasse eine Lücke in Konzerthäusern und Herzen, erklärte Roth am Sonntag in Berlin. „Sein Leben war ein Leben für die Musik“, ergänzte sie. Auf seinem Weg habe ihn auch die antisemitische Diskriminierung in der Sowjetunion nicht aufgehalten, die ihn schließlich auch dazu gebracht habe, seiner Heimat Moskau den Rücken zuzuwenden. Jurowski war am Samstag im Alter von 76 Jahren gestorben, wie die Sächsische Staatskapelle Dresden am Sonntag unter Berufung auf dessen Familie mitteilte.
Der Dirigent kam Ende der 1970er Jahre nach Deutschland. Er war zunächst ständiger Gastdirigent an der Komischen Oper in Berlin, bevor ihn 1989 die Semperoper in Dresden engagierte. Nach Angaben der Staatskapelle leitete er zudem zahlreiche namhafte Orchester, unter anderem das London Philharmonic Orchestra, die Sankt Petersburger Philharmoniker, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie das WDR Rundfunkorchester, dessen Chefdirigent er war.