New York, Genf (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat am Donnerstag das Mandat der Unterstützungsmission Unama für Afghanistan um ein Jahr verlängert. Eine entsprechende Resolution, in der die Taliban nicht als Regierung anerkannt werden, verabschiedete das Gremium in New York.
Die UN-Mission soll die Menschenrechte insbesondere von Mädchen und Frauen schützen und fördern, die Verteilung humanitärer Hilfe koordinieren und erleichtern und den Kampf gegen die Korruption intensivieren. Unama kritisierte zuletzt die Inhaftierung von Journalisten und die Restriktionen für Medien in Afghanistan.
Unterdessen forderte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, weitere internationale Hilfe für die notleidenden afghanischen Menschen. Die Aufmerksamkeit der Welt für den Krieg in der Ukraine sei richtig, aber auch die afghanische Bevölkerung leide unter einer schweren humanitären Krise, betonte Grandi am Ende eines viertägigen Besuchs des Landes am Hindukusch.
In Afghanistan seien 24 Millionen der 38 Millionen Einwohner auf Lieferungen von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und anderen humanitären Gütern angewiesen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR brauche in diesem Jahr 340 Millionen US-Dollar (307 Millionen Euro) für Unterstützungsleistungen. Bislang hätten Geber aber nur 28 Prozent der benötigten Gelder überwiesen.
Insgesamt bräuchten verschiedene Hilfswerke 2022 rund acht Milliarden US-Dollar (7,25 Milliarden Euro), um humanitäre Arbeit und Sozialprogramme zu finanzieren. Grandi sprach in Afghanistan mit Vertretern der Taliban. Zudem besuchte der UN-Hochkommissar Hilfsprojekte.
Die Taliban hatten im August 2021 die Macht in Afghanistan an sich gerissen. Daraufhin stoppten Geber die Überweisung von Geldern für Hilfs- und Entwicklungsprojekte. In dem Land leisten UN-Organisationen wie das UNHCR und andere humanitäre Helfer weiterhin Unterstützung. Die Bevölkerung erleidet seit Jahrzehnten Gewalt und Terror.