Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat einen weiteren Moscheeverein verboten. Die schiitische „Fatime Versammlung“ stehe im Verdacht, radikal-islamistische Bestrebungen zu vertreten, sagte Reul am Donnerstag in Düsseldorf. Er sprach von einer Nähe zur Hisbollah. Vergangene Woche hatte der Innenminister bereits einen Moscheeverein in Dortmund verboten.
In den frühen Morgenstunden am Donnerstag durchsuchten dem Minister zufolge 50 Polizisten das von der „Fatime Versammlung“ betriebene Imam-Mahdi Zentrum in Münster sowie zwei Privatwohnungen. Die Razzia betraf demnach auch ein Gebäude im niedersächsischen Delmenhorst. Es seien Beweismittel wie Speichermedien und Vermögenswerte beschlagnahmt worden.
Der Verein wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Zur Begründung sagte Reul, dass in dem Zentrum Referenten aufgetreten seien, die antiwestliche und antisemitische Reden gehalten hätten. Auch in der vereinseigenen Koranschule seien radikale Ideen vertreten worden. Es sei nicht hinnehmbar, dass „gegen unsere Werte gehetzt wird“, erklärte der CDU-Politiker.
Vergangene Woche hatte Reul bereits den Islamischen Kulturverein „Nuralislam“ in Dortmund aufgelöst. Er richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung, hatte der Innenminister den Schritt begründet.