"Geo Barents" mit 111 Flüchtlingen darf Italien anlaufen

"Geo Barents" mit 111 Flüchtlingen darf Italien anlaufen

Frankfurt a.M. (epd). Nach tagelangem Warten hat die „Geo Barents“ einen Hafen für 111 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge zugewiesen bekommen. Die Menschen dürfen in Augusta auf Sizilien an Land gehen, wie die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Montag mitteilte. Dort würden die Überlebenden hoffentlich die benötigte medizinische Unterstützung bekommen.

Die Crew der „Geo Barents“ hatte die Flüchtlinge und Migranten vor mehr als einer Woche bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer gerettet und wartete seitdem auf die Zuweisung eines Hafens. An Bord waren auch 52 Minderjährige. Derweil brach die „Sea Eye 4“ am Wochenende zu ihrem fünften Rettungseinsatz auf.

Immer wieder wagen Schutzsuchende in oft seeuntauglichen Booten von Libyen aus, wo viele von ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen erleiden, die Überfahrt nach Europa. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatliche organisierte Seenotrettungsmission, einzig die Boote privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten.

Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres 234 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. 2021 waren es 2.048 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.