Stuttgart (epd). Der 102. Deutsche Katholikentag in Stuttgart will sich Ende Mai auch mit den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beschäftigen. Weitere Themen seien die gesellschaftlichen Veränderungen nach zwei Jahren Corona-Pandemie und der Missbrauchsskandal, hieß es am Montag zur Vorstellung des Programms. Rund 30.000 Teilnehmende erwartet der Veranstalter, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, vor Ort. Zahlreiche Veranstaltungen seien auch digital zugänglich, sagte in Stuttgart der Generalsekretär des Katholikentags, Marc Frings.
Von 25. bis 29. Mai wird die Großveranstaltung in der Stuttgarter Innenstadt stattfinden und soll auch einige ökumenische Veranstaltungen integrieren, die beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt/Main wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Der Katholikentag steht unter dem Motto „Leben teilen“ stehen.
Unter den prominenten Rednerinnen und Rednern werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und voraussichtlich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sein, hieß es weiter. Auf der traditionellen Kirchenmeile des Katholikentags wollen sich 300 Organisationen und Institutionen aus der katholischen Kirche und der Ökumene präsentieren.
Der Bischof der gastgebenden Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, betonte, dass der Katholikentag gerade jetzt besonders gebraucht werde als Ort des offenen Austauschs, der konstruktiven Diskussion, der spirituellen Impulse und der Kraft des gemeinsamen Glaubens und der Gottesdienste. Trotz Krieg in der Ukraine und Krise der katholischen Kirche solle dieser Katholikentag ein Fest des Glaubens werden, sagte Fürst.
Ein großer Gottesdienst wird der Himmelfahrtsgottesdienst auf dem Stuttgarter Schlossplatz unter dem Motto „Geteiltes Leben - offener Himmel“ sein. Eine wesentliche Rolle sollen bei diesem Katholikentag die Charakteristika des Diözesanpatrons, des Heiligen Martin, spielen, sagte der Bischof: „Friedfertigkeit und die Tat der Nächstenliebe.“ Die digitale Version des Katholikentags-Programms, die erstmals weitgehend die traditionelle Broschüre ersetzt, ist auch in Leichter Sprache und auf Englisch abrufbar.