Dresden (epd). Die Semperoper setzt in der neuen Spielzeit weiter auf Tradition, wagt aber auch den Schritt zu Neuem. Filmemacher Andreas Dresen wird 2023 an dem Dresdner Musiktheater die Oper „Pique Dame“ von Peter Tschaikowski (1840-1893) inszenieren. Das gab Intendant Peter Theiler am Mittwoch bei der Spielplanpräsentation in Dresden bekannt.
Zudem stehen wieder Opern von Richard Strauss (1864-1949) und Richard Wagner (1813--1883) auf dem Programm. An Ostern 2023 wird zu einem Strauss-Festival eingeladen. Zur Aufführung kommen unter anderem die Werke „Der Rosenkavalier“ und „Arabella“ unter der Leitung des Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann.
Für Januar 2023 ist die Wiederaufnahme von Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Inszenierung von Willy Decker geplant. Auch die „'Meistersinger von Nürnberg“ stehen auf dem neuen Spielplan.
Für Aufsehen dürfte die Uraufführung des Werks „chasing waterfall“ („Das Jagen von Wasserfällen“) sorgen. Das Opernprojekt wird in Koproduktion der Semperoper mit phase 7 performing.arts Berlin und dem Hong Kong New Visions Arts Festival umgesetzt. Es befasst sich mit der Frage von Identität in einer digitalen Welt.
„Pique Dame“ wurde 1890 im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg uraufführt. Die Premiere in Dresden ist für den 1. Juli 2023 geplant. Der mehrfach preisgekrönte Film- und Theaterregisseur Dresen sei „ein Meister der feinen psychologischen Figurenführung“, sagte Theiler.
Auf die Opernbühne am Dresdner Theaterplatz kommen außerdem Claudio Monteverdis (1567-1643) „L’ Orfeo“ und eine Neuinszenierung der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi (1813-1901). Das Ballett der Semperoper plant unter anderem eine Neuinterpretation von „Romeo und Julia“ durch den britischen Choreografen David Dawson. Insgesamt sind in der neuen Spielzeit 365 Vorstellungen auf der großen und kleinen Bühne der Semperoper geplant.
Bereits an diesem Samstag hat Verdis „Aida“ in Dresden Premiere. Dirigent Thielemann will zu Beginn die ukrainische Nationalhymne spielen und damit ein Zeichen gegen den Angriffskrieg in der Ukraine setzen lassen.
Der Krieg stelle die Semperoper unter anderem bei den Besetzungen vor Herausforderungen, hieß es. Lange vorausgeplant sei das Engagement von Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine, Weißrussland und Russland, sagte Theiler. Er hoffe, dass sie nach Dresden kommen können.