Hannover (epd). Der evangelische Pfarrer Hannes Brüggemann-Hämmerling (39) ist neuer Generalsekretär des Reformierten Bundes in Deutschland. Seit Anfang März leitet er die Geschäftsstelle des Verbandes in Hannover, wie der Reformierte Bund am Dienstag mitteilte. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Der Theologe tritt die Nachfolge von Achim Detmers an, der seine Tätigkeit Ende September 2020 beendet hatte. Brüggemann-Hämmerling war bisher Pastor der reformierten Kirchengemeinde Ossingen bei Zürich in der Schweiz.
Brüggemann-Hämmerling wurde 1983 in Göttingen geboren. Dort begann er 2004 sein Studium der Evangelischen Theologie, das er in Leipzig und Berlin fortsetzte. 2007/2008 verbrachte er ein Auslandsjahr im türkischen Ankara, wo er Islamische Theologie und internationale Beziehungen studierte. Sein Vikariat absolvierte er in Leer sowie in den deutschsprachigen Evangelischen Gemeinden in Kairo und Alexandria in Ägypten. Von 2016 bis 2017 war er Pastor der reformierten Kirchengemeinde Lüneburg-Uelzen.
Als Referent für reformierte Theologie übernimmt Brüggemann-Hämmerling auch die Geschäftsführung des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK), eines Zusammenschlusses innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Reformiert zu glauben heißt für mich, durchdacht zu glauben“, betonte der neue Generalsekretär.
Der Reformierte Bund ist der Dachverband der evangelisch-reformierten Christen in Deutschland. Dem als Verein organisierten Bund gehören Einzelpersonen sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer und die Lippische Landeskirche an. Dazu kommen zahlreiche Kirchengemeinden vor allem aus den unierten Kirchen im Rheinland, in Westfalen, in Bremen und in Hessen-Nassau.
Weltweit wird die Zahl der reformierten Christen auf 85 bis 100 Millionen geschätzt. 2005 verlegte der Reformierte Bund seinen Sitz nach Hannover. Dort befindet er sich seit 2014 mit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen unter dem selben Dach.
Die Wurzeln der reformierten Kirche liegen in der Schweizer Reformation des 16. Jahrhunderts. Zu ihren Vätern zählen die Reformatoren Ulrich Zwingli (1484-1531) aus Zürich und Johannes Calvin (1509-1564) aus Genf. Beide setzten auf eine radikale Erneuerung der Kirche.
