Liga der Freien Wohlfahrtspflege kritisiert Corona-Bonus

Liga der Freien Wohlfahrtspflege kritisiert Corona-Bonus

Erfurt (epd). Der geplante Corona-Bonus der Bundesregierung erfüllt in seiner geplanten Form aus Sicht der Liga der Freien Wohlfahrtspflege nicht seinen Zweck. Er sorge für bürokratischen Aufwand und sei ungerecht, erklärte der Spitzenverband am Montag in Erfurt. Das zeigten die zahlreichen Wortmeldungen zu den Plänen der Ampelkoalition.

Zudem schließe der Bonus Berufsgruppen in der Sozialwirtschaft aus, die es mindestens ebenso hart wie die Pflege getroffen habe. Dazu zählen für die Liga etwa Rettungsdienste, Beschäftigte in der stationären Jugend- und Eingliederungshilfe. Die dortigen Mitarbeitenden seien ebenso an ihre Grenzen gegangen, ebenso hohen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt gewesen und hätten mit außerordentlichem Engagement den Menschen geholfen.

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege forderte, auch diese Beschäftigten zu bedenken, ohne unterschiedliche Bereiche und Beschäftigungsarten gegeneinander auszuspielen. Dabei dürfe nicht aus den Augen verloren werden, dass die ausreichende Finanzierung dieser genannten Bereiche eine größere Anerkennung darstelle als eine einmalige Zahlung.

Die Bundesregierung will Leistungen, die in der Alten- und Krankenpflege im Jahr 2021 während der Corona-Pandemie erbracht wurden, durch eine einmalige Sonderzahlung anerkennen. Der geplante Bonus ist für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bestimmt. Dafür stellt die Koalition insgesamt eine Milliarde Euro bereit. Sie soll jeweils zur Hälfte an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen fließen.