Berlin (epd). Das Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ mit 129 Flüchtlingen an Bord ist am Samstag in einen Hafen auf Sizilien eingelaufen. Aufgrund schlechter Wetterbedingungen wiesen die italienischen Behörden dem Schiff Porto Empedocle als sicheren Hafen zu und nicht wie zunächst geplant Trapani, wie die Organisation Sea-Watch auf Twitter mitteilte. Die Besatzung des Schiffes hatte die Menschen vor knapp einer Woche in der libyschen Seenotrettungszone an Bord genommen.
Immer wieder wagen Flüchtlinge und Migranten in oft seeuntauglichen Booten von Libyen aus, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, die Überfahrt nach Europa. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatliche organisierte Seenotrettungsmission, einzig die Boote privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres 151 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. 2021 waren es 2.048 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.