Berlin (epd). Der Sozialverband VdK hat das von der Ampel-Koalition geplante Entlastungspaket als sozialpolitisch unausgewogen kritisiert. Zwar sei es zu begrüßen, dass die Koalition die Dringlichkeit zu handeln erkannt habe und die Abschaffung der EEG-Umlage vorziehe, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Donnerstag in Berlin. „Insgesamt sind die Beschlüsse jedoch sozialpolitisch extrem unausgewogen“, sagte Bentele. Kinder aus armen Familien und Menschen mit kleinen Renten seien die Verlierer des Pakets. 20 Euro Sofortzuschlag für von Armut bedrohte Kinder seien „ein Tropfen auf dem heißen Stein“.
Nun müsse schnell die versprochene Kindergrundsicherung kommen, forderte die VdK-Präsidentin. Auch der einmalige Zuschlag von 100 Euro für Grundsicherungsempfänger sei „ein schlechter Witz“. Er helfe alten Menschen in Grundsicherung nicht, die dauerhaft hohen Preise zu stemmen, sagte Bentele.
Die Ampel-Koalition plant angesichts gestiegener Energiekosten Entlastungen für die Bürger. SPD, Grüne und FDP hatten am Mittwoch im Koalitionsausschuss unter anderem vereinbart, die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bereits ein halbes Jahr früher als bislang vorgesehen zum 1. Juli abzuschaffen. Empfänger von Grundsicherung und Arbeitslosengeld II bekommen einmalig 100 Euro ausgezahlt. Rückwirkend ab dem 1. Januar wird die Pauschale für Fernpendler ab dem 21. Kilometer von 35 auf 38 Cent erhöht.