Bericht: Keine Sicherheit für Rückkehrerkinder in Burundi

Bericht: Keine Sicherheit für Rückkehrerkinder in Burundi

Berlin (epd). Nach Burundi zurückgekehrte Flüchtlingskinder leben nach Recherchen von „Save the Children“ in großer Unsicherheit. Zwar habe sich die Lage nach der schweren Gewalt vor einigen Jahren stabilisiert, doch die Krise sei nicht vorbei, erklärte die Kinderhilfsorganisation am Montag zur Vorstellung eines Berichts über die Situation der Kinder in dem ostafrikanischen Land. Viele seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, könnten nicht zur Schule gehen und sähen einer ungewissen Zukunft entgegen.

Eine Welle der Gewalt, instabile politische Verhältnisse und Naturkatastrophen hätten zwischen 2015 und 2017 mindestens 420.000 Menschen in die Flucht getrieben, erklärte „Save the Children“. Seit sich die Lage stabilisiert habe, seien nun mehr als 183.000 zurückgekehrt. Doch die Kinder litten weiter. „Jetzt kehren sie in ein Land zurück, das zwar politisch befriedet ist, aber im Zentrum einer weitgehend vergessenen humanitären Krise steht“, sagte Maggie Korde, Landesdirektorin für Ruanda und Burundi.

Dem Bericht zufolge haben mehr als 90 Prozent der zurückgekehrten Kinder keinen Zugang zu angemessener Bildung. Registrierungsprobleme und fehlende Personaldokumente zählten zu den größten Einschulungshindernissen.

Das Risiko von Kinderehen und Missbrauch steige. Die dem Bericht zugrundeliegende Befragung habe ergeben, dass 36 Prozent der Kinder im vergangenen Jahr vernachlässigt worden seien, erklärte die Organisation. In der nördlichen Provinz Kirundo hätten 38 Prozent der Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren angegeben, im vergangenen Jahr verheiratet worden zu sein.

Insgesamt seien rund 1,8 Millionen Menschen in Burundi auf humanitäre Hilfe angewiesen, 16 Prozent der Gesamtbevölkerung, heißt es weiter. Der Klimawandel und die Corona-Pandemie erschwerten die Wiedereingliederung der Familien zusätzlich. Zusätzlich gebe es noch rund 113.000 Binnenvertriebene in Burundi.