Frankfurt a.M., Berlin (epd). Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ hat die Rettung von 247 Flüchtlingen am Sonntag erfolgreich abgeschlossen. Bis zum Mittag gingen alle Geretteten im Hafen von Pozzallo auf Sizilien an Land, wie die Betreiberorganisation des Schiffs, SOS Méditerranée, auf Twitter mitteilte. Italien hatte der „Ocean Viking“ den Hafen am Samstag zugewiesen.
In fünf Rettungsaktionen hatte die „Ocean Viking“ die Menschen, darunter Dutzende Minderjährige, rund eine Woche zuvor von seeuntüchtigen Booten geholt. Die Frauen, Kinder und Männer hätten versucht, das Meer bei winterlichen Bedingungen zu überqueren, „weil sie keinen anderen Ausweg haben“, erklärte SOS Méditerranée.
Die „Sea-Watch 4“ rettete unterdessen bei zwei Aktionen am Samstag insgesamt 129 Menschen. Nachdem das Schiff am frühen Morgen ein Boot in Seenot gesichtet und die 121 Passagiere gerettet hatte, folgte am Abend ein weiterer Rettungseinsatz, bei dem acht Menschen vor dem Ertrinken bewahrt wurden, wie die Organisation Sea-Watch auf Twitter mitteilte. Die „Sea-Watch 4“ war am Freitag in ihrem Einsatzgebiet, der libyschen Seenotrettungszone, angekommen.
Immer wieder wagen Flüchtlinge und Migranten in oft seeuntauglichen Booten von Libyen aus, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, die Überfahrfahrt nach Europa. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatliche organisierte Seenotrettungsmission, einzig die Boote privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres 151 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. 2021 waren es 2.048 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.