Leipzig (epd). Mit einem Trauergottesdienst in der Leipziger Thomaskirche ist der verstorbene Alt-Thomaskantor Georg Christoph Biller am Donnerstag verabschiedet worden. „Er hinterlässt ein Vermächtnis, von dem wir wissen, dass es bedeutende Erfolge sind“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) während des Gottesdienstes. Biller war am 27. Januar nach langer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben. An dem Gottesdienst nahmen rund 200 Gäste teil, darunter neben Jung auch Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) sowie weitere Vertreter und Vertreterinnen von Stadt und Kirche.
Fast 23 Jahre war Biller Thomaskantor, ehe er sich 2015 aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste. Als 16. Thomaskantor nach Johannes Sebastian Bach (1685-1750) war er ab 1992 im Amt. Seine Arbeit habe die internationale Reputation des Thomanerchors und der Stadt Leipzig gesteigert, erklärte Jung. „Seinen Nachlass wollen wir weitertragen“, sagte er. Biller sei eine „musikalische Instanz“ und „einer der wichtigsten Thomaskantoren“ gewesen.
Biller wurde am 20. September 1955 in Nebra (Unstrut) geboren und von 1965 bis 1974 selbst Thomaner. Er studierte Orchesterdirigieren sowie Gesang. 1980 wurde er Chordirektor des Leipziger Gewandhauses und lehrte als Dozent für Chorleitung an der Kirchenmusikschule in Halle.