Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat sich sehr besorgt über die anhaltenden tödlichen Angriffe auf Flüchtlingslager in der Demokratischen Republik Kongo geäußert. Die Behörden müssten dringend Zivilisten und Vertriebene vor weiteren Überfällen bewaffneter Gruppen schützen, verlangte eine Sprecherin des UN-Hochkommissariats am Dienstag in Genf.
Vor einer Woche seien bei einem ethnisch motivierten Massaker im Osten des Kongo mindestens 61 Flüchtlinge getötet worden, die aus einer anderen kongolesischen Region geflohen waren. 38 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Die bewaffnete Gruppe Codeco sei für die Bluttaten verantwortlich. Dabei hätten die Milizionäre Schusswaffen, Macheten und Messer eingesetzt, erklärte die Sprecherin, Liz Throssell.
Im vergangenen Jahr habe das Hochkommissariat in Kongos Provinzen Ituri, Nordkivu und Südkivu zehn Angriffe auf Camps mit Binnenflüchtlingen dokumentiert, bei denen mindestens 106 Menschen getötet worden seien, sagte die Sprecherin. Frauen seien Opfer sexueller Gewalt geworden.
Der Osten der Demokratischen Republik Kongo wird immer wieder von Gewalt erschüttert. Verschiedene Milizen, Rebellen, Einheiten der Armee und der Polizei sind in die Kämpfe verwickelt, bei denen es auch um die Kontrolle von Bodenschätzen geht. Hauptleidtragende der Gewalt ist die Zivilbevölkerung.