Frankfurt a.M. (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat zu Beginn der dritten Tagung des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg die Notwendigkeit von Kirchenreformen betont. „Ich will Veränderungen sehen“, sagte sie am Donnerstag in Frankfurt am Main. Es dürfe nicht nur darum gehen, wie man die Kirche aus der Glaubwürdigkeitskrise führe, sondern darum, wie die Kirche gerecht handeln könne.
Gerechtigkeit müsse es in erster Linie für die Betroffenen sexualisierter Gewalt geben, sagte Stetter-Karp, die seit vergangenem November das höchste Amt der katholischen Laien innehat. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hatte zusammen mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz 2019 den Reformdialog Synodaler Weg ins Leben gerufen. Noch bis Samstag beraten 230 Delegierte des Synodalen Wegs in Frankfurt über Konsequenzen aus der Missbrauchskrise.
Auf der Tagesordnung stehen Reformvorschläge zu der Einbeziehung von Laien in die Leitung von Bistümern, zum Zugang für Frauen zu sakralen Ämtern, zum Umgang mit Homosexualität und zu Segensfeiern für alle Paare, die sich lieben - damit sind auch gleichgeschlechtliche Paare gemeint.
„Wenn wir als Kirche ein Ort der Hoffnung sein wollen, dann hat Diskriminierung keinen Platz darin“, sagte Stetter-Karp. Der Sprung hinein in gelebte Gerechtigkeit und gelebte Liebe sei noch nicht gelungen. Arroganz und Ignoranz müssten der Vergangenheit angehören. „Wir gehen die Machtstrukturen an, wir suchen nach Wegen der Gerechtigkeit für alle Geschlechter, wir suchen nach einem Priesterbild der Zukunft, wir verlangen nach einer Reform der Sexuallehre“, sagte sie.