Boppard (epd). Die Frauenrechtlerin Lea Ackermann wird an diesem Mittwoch 85 Jahre alt. Die katholische Ordensschwester kämpft seit mehr als 30 Jahren gegen Zwangsprostitution und sexuelle Gewalt gegen Frauen. Sie ist Gründerin des Vereins Solwodi „Solidarity with Women in Distress“ (engl. für Solidarität mit Frauen in Not). Er setzt sich für Frauen und Mädchen ein, die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden sind.
Ackermann hat Solwodi 1985 gegründet, als sie Ordensfrau in Kenia war. Der Verein mit Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard half kenianischen Frauen, aus der Elendsprostitution herauszukommen. Heute ist er auch in anderen Ländern aktiv, betreut in Not geratene Frauen psychisch, gesundheitlich und juristisch, verhilft ihnen zu einem Neuanfang. In Deutschland hat Solwodi mehrere Schutzhäuser und Beratungsstellen.
Die am 2. Februar 1937 im saarländischen Völklingen geborene Ackermann begann zunächst eine Banklehre. Sieben Jahre lang arbeitete sie bei der saarländischen Landesbank. Darauf trat sie in den Orden der „Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“ ein. Als Ordensfrau studierte sie Theologie, Psychologie und Pädagogik, promovierte in München in Erziehungswissenschaften.
Für ihr Engagement hat Ackermann viele Auszeichnungen bekommen, unter anderem 2012 das Große Bundesverdienstkreuz und 2014 den Augsburger Friedenspreis.