Debstedt, Kr. Cuxhaven (epd). Im Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde Debstedt bei Bremerhaven geht es nicht nur um Gottesdienste und Bibelverse, sondern auch um Bier: Seit 2019 brauen dort Männer aus der Gemeinde ein „Pfarrgartenbräu“ - mit Leidenschaft, Kreativität und staatlicher Genehmigung. Denn damit bei dem Gemeindeprojekt rechtlich alles im grünen Bereich bleibt, mussten sie ihre Aktion beim Zoll anmelden. „Wir zahlen einen geringen Betrag, aber das ist nicht der Rede wert“, sagt Bierfan Michael Maschke.
Beim Brauen achten die Männer auf Vielfalt, setzen beispielsweise unterschiedliche Malzsorten ein. So stehen im „Brauzimmer“ neben Münchner Malz auch Chocolate Malt und Carared. Dazu kommen noch Gewürze. „Wir brauen ja nicht nur Pils“, sagt „Braumeister“ Christian Schumacher. Porter mit Toffee-Note, Weihnachtsbier, Stout, belgisches Witt-Bier oder Maibock - beim fünfköpfigen Brauerteam sprudeln die Ideen.
Das Malz setzt sich ab, der Hopfen kommt dazu. „Auch hier gibt es viele Arten von bitter bis fruchtig“, erklärt Schumacher. Dann wird die Flüssigkeit gekocht, bis es zum Schluss für anderthalb Wochen in den Gärbottich geht. Wenn der regelmäßig gemessene Würzegehalt gleichbleibend ist, darf das Bier in die Flasche.
Kaufen kann man das Bier übrigens nicht. Jeder nimmt ein paar Flaschen für den „Eigenbedarf“ mit nach Hause, andere werden verschenkt oder in der Gemeinde getrunken. Und wenn die Corona-Pandemie es wieder zulässt, dann möchten die Debstedter Brauer ihr Bier gerne dort ausschenken, wo alles begann: im Pfarrgarten.