Caputh (epd). Kirchen und Handwerk wollen bei der Zukunftsaufgabe Klimaneutralität intensiv zusammenarbeiten. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung seien Themen, die beide Seiten bewegten, sagte der Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Karl-Sebastian Schulte, am Dienstag in Caputh bei Potsdam. Zuvor waren dort beim Jahrestreffen des Zentralen Besprechungskreises Kirche-Handwerk Fragen des Klimawandels Thema.
Wesentlich auf dem Weg zur Klimaneutralität sei, ausreichend Fachkräfte dafür zu gewinnen, sagte Schulte. Es müsse eine Fachkräftestrategie für klimarelevante Berufe entwickelt werden. Dafür müssten unter anderem die berufliche Bildung gestärkt und Ausbildungsmöglichkeiten für Migranten geschaffen werden. Auch die Kirchen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen sei machbar, „wenn wir rechtzeitig und verlässlich Planungshorizonte haben, was den Fachkräftebedarf betrifft“, sagte Schulte.
Alle Kirchengebäude klimaneutral umzurüsten, sei voraussichtlich nicht möglich, sagte der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Martin Dutzmann. Viele Gemeindegebäude jüngeren Datums könnten zwar ertüchtigt werden, bei historischen Kirchen gebe es jedoch Probleme. Häufig würden im Winter bereits sogenannte Winterkirchen in kleineren, beheizbaren Räumen genutzt. „Möglicherweise wird das noch zunehmen“, sagte der Theologe. In historischen Kirchen müsse darüber nachgedacht werden, die Temperatur bei Gottesdiensten etwas zu senken. Früher seien Kirchen gar nicht beheizt gewesen.