Unwort des Jahres 2021 lautet "Pushback"

Unwort des Jahres 2021 lautet "Pushback"

Marburg (epd). Das Unwort des Jahres 2021 lautet „Pushback“. Mit dem englischen Begriff für „zurückdrängen, zurückschieben“ werde die Praxis von Europas Grenztruppen beschrieben, Flüchtende an der Grenze zurückzuweisen, sagte die Jury-Sprecherin Constanze Spieß am Mittwoch in Marburg. Damit werde ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Begriffe „Sprachpolizei“ und „Militärschlag.“ Insgesamt waren rund 1.300 Einsendungen mit 454 verschiedenen Ausdrücken eingegangen. 45 von ihnen entsprachen den Unwort-Kriterien.

2020 hatte die Jury mit „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“ erstmals zwei Begriffe ausgewählt. Die Unwörter der Vorjahre lauteten „Klimahysterie“ (2019), „Anti-Abschiebe-Industrie“ (2018), „alternative Fakten“ (2017), „Volksverräter“ (2016), „Gutmensch“ (2015) und „Lügenpresse“ (2014). Anfang Dezember hatte die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden „Wellenbrecher“ zum „Wort des Jahres“ gekürt.