Katholische Frauen werfen Papst Herabwürdigung von Kinderlosen vor

Katholische Frauen werfen Papst Herabwürdigung von Kinderlosen vor

Düsseldorf (epd). Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) äußert Unmut über die jüngste Kritik von Papst Franziskus an kinderlosen Paaren. „Frauen, gleichgeschlechtliche Paare und diverse Menschen werden in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten diskriminiert“, sagte die kfd-Vorsitzende Mechthild Heil am Dienstag in Düsseldorf. Auch Kinderlose würden immer mehr diskreditiert. Bei einer Generalaudienz in der vergangenen Woche hatte der Papst die Verleugnung der Vater- und Mutterschaft angeprangert und „diejenigen, die in der Welt leben und heiraten“ dazu aufgerufen, Nachwuchs zu bekommen.

Die Äußerungen des Papstes seien „schwer nachzuvollziehen“, sagte Heil. Die Kirche habe nicht zu diktieren, in welcher Gemeinschaft jemand zu leben habe. Derartige Aussagen zerstörten das Vertrauen vieler Katholiken und Katholikinnen, was die Ursache für die besorgniserregende Zahl der Kirchenaustritte sei.

Heil stellten sich deshalb die Fragen, wie nah die Kirche am Leben von Frauen sei und mit welchen Argumenten sie Menschen zum Bleiben oder Eintreten bewegen könne. Auch mache die Äußerung des Papstes die „wichtige ehrenamtliche Arbeit an der Basis zunichte“, kritisierte die CDU-Politikerin.