Berlin, Leipzig (epd). In zahlreichen ostdeutschen Städten haben sich am Montagabend wiederum Impfgegner und Kritiker der Corona-Schutzmaßnahmen zu meist unangemeldeten Demonstrationen zusammengefunden. Größere Menschenansammlungen meldete die Polizei etwa aus Magdeburg, einigen thüringischen Städten sowie aus dem ostsächsischen Görlitz, wo sich mehrere Hundert Personen auf dem Postplatz versammelt hätten. Allerdings gab es am Montag auch Gegenproteste, so in Zwickau oder bei insgesamt 16 Corona-konformen Demonstrationen in der Leipziger Innenstadt.
Aufgerufen zu der Aktion in Leipzig hatte ein Bündnis aus Parteien und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Ziel war es, ein Zeichen gegen anhaltende gewaltsame Corona-Proteste setzen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hatte in seinem Aufruf betont, in der Stadt sei kein Platz „für Verschwörungsmythen, Wissenschaftsleugnung, Antisemitismus und Menschenverachtung“. Unterstützt wurde die Aktion von den Grünen, der SPD und den Linken sowie unter anderem von der Stiftung Friedliche Revolution und dem Bündnis „Aufruf 2019“.
Größere Ansammlungen von Gegnern der Corona-Maßnahmen meldete die sächsische Polizei am Montagabend unter anderem aus Freiberg. Dort beschädigten zwei Personen ein Polizeifahrzeug. Die Tatverdächtigen konnten gestellt werden. Auf dem Marktplatz in Chemnitz zählte die Polizei etwa 300 Demonstranten. Auch in Pirna stoppten die Beamtinnen und Beamten einen nicht genehmigten Aufzug von mindestens 100 Personen.
In der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg löste die Polizei eine unangemeldete Demonstration von etwa 1.800 Menschen auf und ging nach eigenen Angaben konsequent gegen Verstöße gegen die Allgemeinverfügung der Versammlungsbehörde vor.
In Thüringen zählte die Polizei bis zum Abend landesweit mehr als 17.000 Demonstranten. Die größten Demonstrationen hätten dabei in Gera mit rund 1.500 Teilnehmern und Jena mit über 1.000 Teilnehmern stattgefunden, sagte ein Polizeisprecher. Er beschrieb die Lage als weitgehend ruhig, Eskalationen habe es nicht gegeben. Vereinzelt hätten auch Gegenproteste „mit geringen Teilnehmerzahlen“ stattgefunden, sagte der Sprecher der Thüringer Polizei.
