Dresden (epd). Zum Beginn des neuen Jahres hat das ZDF einen Fernsehgottesdienst aus der Dresdner Frauenkirche übertragen. Wegen der Corona-Pandemie war allerdings kein Publikum vor Ort zugelassen. In seiner Predigt bezog sich Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt auf die Jahreslosung für 2022: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“.
Das Wort Jesu aus dem Johannesevangelium sei „ein schönes, warmes Bibelwort“ und „ein klares, einfaches Versprechen“, sagte Engelhardt. Es stelle „keine Einlassbedingungen“ auf, das sei beruhigend. Das bedeute, jeder und jede sei auch eingeladen, in die Kirchen zu kommen.
Denn, so betonte Engelhardt, „Gott schaut nicht auf die porentief reine Weste“. Menschen hätten naturgemäß auch Schattenseiten. Es gehe nicht um Mahn- und Moralpredigten, die über Jahrhunderte Übles angerichtet hätten, sondern um Offenheit und Bedingungslosigkeit.
Das ZDF überträgt seit 2007 jeweils am Neujahrstag einen Gottesdienst aus der Dresdner Frauenkirche. Wegen der hohen Corona-Neuinfektionszahlen in Sachsen musste die Veranstaltung 2021 allerdings erstmalig an einen anderen Ort verlegt werden und wurde aus Frankfurt am Main gesendet. Die Dresdner Frauenkirche war nach elfjährigem Wiederaufbau 2005 geweiht worden.