Görlitz, Bautzen (epd). Die Polizei warnt vor Gewalttätern und Extremisten bei den für Montag erwarteten weiteren Corona-Protesten in der ostsächsischen Region um Bautzen und Görlitz. Friedliche Versammlungsteilnehmer und -teilnehmerinnen sollten sich von gewaltsamen Aktionen distanzieren und Verantwortung übernehmen, appellierte die Polizeidirektion Görlitz am Donnerstag. Zudem gelte es, sich von Extremisten, die die Versammlung für sich und andere Ziele missbrauchten, abzusetzen und nicht mit diesen Seite an Seite zu laufen.
Für den 3. Januar sind laut Polizeidirektion Görlitz mehrere Versammlungen in der Region angezeigt. Zudem würden bislang nicht angezeigte Versammlungen erwartet. Am 27. Dezember war es in Bautzen bei Protesten gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen zu gewalttätigen Angriffen gekommen. Zwölf Einsatzkräfte der Polizei wurden verletzt.
Zudem waren zwölf Einsatzfahrzeuge beschädigt worden. Eine unbeteiligte Passantin erlitt laut Polizeiangaben ein Knalltrauma durch Pyrotechnik. Die Polizei werde körperliche Angriffe und andere Straftaten nicht hinnehmen und nicht tolerieren, hieß es. Die Einsatzkräfte würden „entschieden und robust entgegentreten und Verstöße konsequent ahnden“.
Laut bis zum 9. Januar geltender Corona-Schutzverordnung sind in Sachsen derzeit nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Personen erlaubt. Der sächsische Landtag berät am 5. Januar auf einer Sondersitzung den weiteren Umgang mit der gesetzlich geregelten Versammlungsfreiheit in der Corona-Pandemie. Den Antrag dazu hatten Vertreter der AfD-Fraktion gestellt.