Rom (epd). Papst Franziskus hat zu mehr Dialog in Corona-Zeiten aufgerufen. In der Pandemie würden unsere Fähigkeiten zu sozialen Beziehungen auf eine harte Probe gestellt, sagte Franziskus in seiner Weihnachtsansprache am Samstag, die er anders als im Vorjahr wieder von der mittleren Loggia des Petersdoms hielt. Der Papst verwies auf eine Tendenz, alles allein machen zu wollen, die er wahrnehme. Auch auf internationaler Ebene käme die Dialogbereitschaft zu kurz.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche erinnerte weiter an das Leid in Konflikten in aller Welt. Den Schrei des Schmerzes und der Verzweiflung der Brüder und Schwestern in Syrien sollten wir hören, sagte Franziskus. Er machte unter anderem auch aufmerksam auf die unter Not und Entbehrung, Gewalt und Angst leidenden Menschen im Jemen, im Libanon, in Afghanistan, Myanmar, der Ukraine, in der Sahelzone oder auch auf die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern. „Vergessen wir nicht Betlehem, den Ort, an dem Jesus das Licht der Welt erblickte“, sagte der Papst. Dort durchlebten die Menschen auch aufgrund der von der Pandemie verursachten wirtschaftlichen Probleme schwere Zeiten.
Franziskus rief zu Versöhnung und Geschwisterlichkeit auf, zu Solidarität und gegenseitiger Achtung der Rechte und kulturellen Werte. Mit Blick auf die Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, appellierte er: „Lasst uns nicht gleichgültig bleiben angesichts des Dramas der Migranten, Flüchtlinge und Vertriebenen.“