Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt warnt vor dem Verlust zahlreicher Kirchen, historischer Bauwerke und Parks durch den Klimawandel. Ein großes Risiko für die Zukunft sei vor allem die zunehmende Zahl extremer Wetterlagen, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Dienstag in Osnabrück. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal seien auch Baudenkmale, Archive und Museen stark geschädigt und zum Teil unwiederbringlich zerstört worden: „Auch der Kulturerbe-Sektor steht deshalb vor enormen Klima-Herausforderungen.“
Zur Vorbeugung forderte der Generalsekretär bessere Frühwarnsysteme und Risikoanalysen. Zudem sollten Umwelt- und Wetterdaten zielgerichtet ausgewertet werden. „Innovative Erhaltungs- und Schutzkonzepte sind genauso wichtig wie Anpassungsstrategien an nicht mehr aufzuhaltende klimatische Veränderungen.“
Die Stiftung setze sich aufgrund dieser Entwicklung für einen erweiterten Nachhaltigkeitsbegriff ein, betonte Bonde. Neben dem Dreiklang von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren müsse auch die kulturelle Dimension im Blick behalten werden.
Auch international müsse das Thema mehr Beachtung finden, betonte Constanze Fuhrmann, Leiterin des Referats Umwelt und Kulturgüter der Stiftung. Ein erstes Signal in diese Richtung setze die Stiftung mit einem Projekt, das vom Internationalen Rat für Denkmalpflege koordiniert und von der Weltkulturorganisation Unesco sowie dem Weltklimarat unterstützt wird. Forscher liefern dabei erstmals eine detaillierte Bestandsaufnahme über den aktuellen Wissensstand zu den Zusammenhängen von Klimawandel und Kulturerbe auf internationaler Ebene. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Vorhaben mit gut 120.000 Euro.