Frankfurt a.M. (epd). Hilfsorganisationen haben auch in der Nacht zu Freitag Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Sowohl die „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation als auch die „Rise Above“ des Vereins Mission Lifeline nahmen Menschen aus in Seenot geratenen Booten an Bord. Am Donnerstag hatte bereits die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée 114 Geflohene gerettet.
Die Besatzung der „Rise Above“ habe nur wenige Stunden, nachdem sie sich auf den Weg in das Einsatzgebiet gemacht hatte, südlich der italienischen Insel Lampedusa 66 Menschen gerettet, teilte Mission Lifeline mit. Die Geflüchteten seien mehrere Tage unterwegs gewesen, einige seien unterkühlt.
Auch die „Sea-Eye 4“ war erst seit Kurzem vor der libyschen Küste, als die Crew Flüchtlingen zu Hilfe eilte, die auf zwei Booten ausharrten, wie die Organisation erklärte. 126 Menschen seien gerettet worden. Zu dieser Jahreszeit könne das Mittelmeer besonders gefährlich sein, betonten die Helferinnen und Helfer. Ein Aufklärungsflugzeug der Initiative Sea Watch hatte die Besatzung über die beiden Boote informiert.
Die Crew der „Ocean Viking“ hatte bereits am Donnerstag nach stundenlanger Suche in der Nacht in libyschen Gewässern ein Schlauchboot in Seenot gefunden. Unter den Geretteten sei auch ein elf Tage alter Säugling.
Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.691 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.