Nabu kritisiert Pestizidbelastung von Insekten in Naturschutzgebieten

Nabu kritisiert Pestizidbelastung von Insekten in Naturschutzgebieten

Berlin (epd). Der Naturschutzbund (Nabu) kritisiert die Belastung von Insekten mit Pestiziden in Naturschutzgebieten. Trotz des hohen Schutzstatus seien die Tiere dort im Schnitt mit 16 unterschiedlichen Pestiziden belastet, teilte der Nabu am Donnerstag in Berlin mit. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Organisation in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz-Landau durchführte.

„Ohne Insekten brechen Ökosysteme zusammen“, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. In den vergangenen drei Jahrzehnten seien bereits 80 Prozent der Biomasse an Insekten verschwunden. Die Studie zeige, dass pestizidfreie Flächen als Rückzugsorte für Insekten nötig seien. In Naturschutzgebieten und in ihrer direkten Umgebung müsse der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide unterbunden werden.

Über alle 21 Untersuchungsstandorte verteilt fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Studie 47 der 92 untersuchten Pestizide auf den Insekten. In einem Schutzgebiet waren die Tiere mit 27 verschiedenen Wirkstoffen belastet. Zu den Pestiziden zählen sowohl Pflanzenschutzmittel, die als Herbizide gegen Unkraut eingesetzt werden, als auch Mittel zur Schädlingsbekämpfung - die Insektizide. Beide gelten als Ursache für den Rückgang der biologischen Vielfalt und damit auch als Gefahr für Insekten und Vögel.