Frankfurt a.M. (epd). Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ hat am Donnerstagmorgen 114 Menschen an Bord genommen. In der Nacht hatte die Besatzung das Schlauchboot, in dem die Geflüchteten ausharrten, über Stunden gesucht, wie die Betreiberorganisation SOS Méditerranée erklärte. Unter den Geretteten, die in libyschen Gewässern in Seenot geraten seien, sei auch ein elf Tage alter Säugling.
Neben der „Ocean Viking“ befinden sich derzeit auch die „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation sowie die „Rise Above“ der des Dresdner Vereins Mission Lifeline auf dem Weg in ihre Einsatzgebiete auf dem Mittelmeer, um dort über Weihnachten Wache zu halten. SOS Méditerranée Deutschland wird sich ab Januar 2022 von dem europäischen Verbund SOS Méditerranée International lösen und Mitte 2022 ein eigenes Rettungsschiff aufs Mittelmeer bringen.
Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.665 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.