Düsseldorf (epd). Angesichts einer weiterhin hohen Zahl an Corona-Infektionen verzichten die Karnevalsvereine in Nordrhein-Westfalen auf Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Sitzungen, bei denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Darauf einigten sich am Dienstag in Düsseldorf die Landesregierung und Vertreter des organisierten Karnevals, wie die Staatskanzlei mitteilte. Ob und inwieweit von den Absagen auch der Ende Februar anstehende Straßenkarneval mit seinen Rosenmontagszügen betroffen ist, ist nach Angaben von Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval und Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), noch nicht geklärt. In dieser Frage wolle man „abwarten, wie sich jetzt die pandemische Lage entwickelt“.
Das Infektionsgeschehen und die Belastung der Krankenhäuser machten Karnevalsveranstaltungen selbst für Geimpfte oder Genesene unter Einhaltung hoher Schutzmaßnahmen nicht bedenkenlos möglich, erklärte die Staatskanzlei. Der organisierte Karneval in Nordrhein-Westfalen sei sich seiner großen Verantwortung in diesen schweren Zeiten bewusst, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). „Damit beweisen die Karnevalistinnen und Karnevalisten im ganzen Land außergewöhnliche Solidarität, da sie in erster Linie an die Gemeinschaft denken“, würdigte Wüst.
Um Existenzgefährdungen durch Absagen zu vermeiden, soll es eine Absicherung durch Wirtschaftshilfen für Vereine und Veranstalter geben. Finanzielle Unterstützung soll unter anderem durch den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen und das Landesförderprogramm „Neustart miteinander“ geleistet werden. Laut BDK-Vizepräsident Prömpeler zählt der Bund Deutscher Karneval rund 5.300 Vereine mit 2,6 Millionen Mitgliedern.