Wuppertal (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hat anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte vor rassistischen Tendenzen in der Gesellschaft gewarnt. „Rassistische Diskriminierung gehört leider seit Jahren zum Alltag und bedroht den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, sagte der Präses am Freitag in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Menschenrechtsaktion 2022 der Vereinten Evangelischen Mission (VEM). Die Kampagne steht wie im Vorjahr unter dem biblischen Leitwort „Wer aber bist du, dass du deine Nächsten verurteilst?“ (Jakobus 4,12).
Der rheinische Präses nahm auch die Kirche von diesen Problemen nicht aus: „Die Erfahrungen von Diskriminierung und Ausgrenzung machen nicht halt vor unseren Kirchentüren.“ Das Motto der Menschenrechtsaktion weise darauf hin, „wie schnell wir Menschen verletzen oder herabwürdigen“, betonte Latzel.
Deshalb wolle er dazu ermutigen, „sich mit rassistischen Tendenzen bei uns selbst, in unseren Kirchengemeinden und in anderen gesellschaftlichen Bezügen auseinanderzusetzen und ihnen nachzugehen“. Die Menschenwürde sei unteilbar und gelte allen Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Sprache, Geschlecht oder ethnischer Herkunft, bekräftigte der leitende Theologe der rheinischen Kirche.
Die Menschenrechtsaktion der VEM richtet sich an alle Gemeinden der rheinischen Kirche wie auch der weiteren Mitgliedskirchen in Deutschland, Afrika und Asien. Die VEM setzt sich in vielen Projekten und Bildungsprogrammen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene für den Aufbau inklusiver Gemeinschaften ein.
Die Vereinte Evangelische Mission mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist aus der Arbeit der Rheinischen Mission, der Bethel-Mission und der Zaire-Mission hervorgegangen und besteht in dieser Form seit 1996. Zu den heute 39 Mitgliedern zählen protestantische Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland sowie die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.